TURNIERSPORT

Professionell

Minigolf wird allgemein als Freizeitbeschäftigung gesehen, die keinen besonderen Regeln unterliegt und außer „Glück“ keine besonderen sportlichen Leistungen erfordert. Minigolf kann ja von Allen gespielt werden. Tatsache ist jedoch, daß Minigolf als anspruchsvolle Sportart betrieben werden kann.

Wer schon einmal ein Minigolfturnier beobachtet hat wird festgestellt haben, dass Turnierspieler mit anderen Schlägern und Bälle spielen, als sie der Freizeitspieler zur Verfügung hat. Um bei jedem Wetter und Temperatur den richtigen Ball für die jeweilige Bahn zu spielen, haben Turnierspieler oft mehr als 60 verschiedene Bälle.

Neben der technischen Ausrüstung erfordert Minigolf ein hohes Maß an Konzentration und damit auch Kondition. Nur mit regelmäßigem Training sind Spitzenleistungen in diesem Sport möglich.

Minigolf wird im Spielbetrieb bis zur Europameisterschaft ausgetragen.

 

Ausrüstung

Im Gegenteil zum Rasengolf, bei dem die Spieler eine Vielzahl von Schlägern mit sich führen, reicht dem Minigolfer ein einziger Schläger für alle Bahnen. Die Vielfalt liegt hier in der großen Auswahl des Ballmaterials.

Dies war allerdings nicht immer so. Noch 1958 kannte man nur zwei Bälle, den aus dem Großgolf stammenden „Erisball“ und den etwas langsameren „Waffelball“. Doch mit der Erkenntnis, daß mit einem, den unterschiedlichen Anforderungen der einzelnen Bahnen angepaßtem Ballmaterial auch bessere Ergebnisse zu erzielen sind, nahm die Entwicklung einen rasanten Verlauf.

Heute gibt es hunderte Bälle von verschiedenstem Umfang und Gewicht. Kleinste Abstufungen vom schnellsten bis zum langsamsten Ball sind erhältlich. Für den Einsteiger ist allerdings nicht ein voller Ballkoffer wichtig, sondern vielmehr eine optimale Zusammenstellung des für seinen Heimplatz notwendigsten Ballmaterials.

Es erfordert einige Geduld, um das Tempo eines Balles in den Griff zu bekommen oder sein Bandenverhalten bei unterschiedlicher Witterung und Schlagstärke richtig einzuschätzen. Wer auf diversen Anlagen spielt, wird schnell erfahren, daß die gleichen Bahnen zum Teil mit deutlich abweichenden Bällen gespielt werden müssen um optimale Ergebnisse zu erzielen. Da schwillt der Ballkoffer automatisch an.

Sind die Bahnen der turniergerechten Minigolfanlagen auch einheitlich genormt, so weisen sie doch Unterschiede auf. Unter den Betonbahnen gibt es auch solche mit und ohne Lackierung, wobei die unlackierten Bahnen im allgemeinen rauher sind und somit das Spielen von schnelleren Bällen ungefährlicher ist als auf den schnelleren lackierten Bahnen. Hanglage, Witterungseinflüsse über Jahre hinweg oder das Absinken des Untergrundes können den Bahnen ein Gefälle geben, das auf den ersten Blick nicht sichtbar ist, beim Lauf des Balles aber deutlich wird. Auch solche Gegebenheiten erfordern die entsprechende Auswahl der Bälle.

Bälle

Schläger

Bei der Anschaffung eines Turnierschlägers sollte man sorgfältig überlegen, welcher Neigungswinkel, welches Gewicht sich am besten eignet.

Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Körpergröße. Ist der Schläger zu klein, wird der Rücken durch extrem gebeugte Schlaghaltung zu sehr beansprucht ist er dagegen zu groß, kann er vom Spieler nicht optimal kontrolliert werden.

Ein weiterer Gesichtspunkt ist die Frage: Beton- oder Eternitspieler? Die Betonbahn darf beim Abschlag und während des Spiels betreten werden, während bei der Eternitbahn das Gegenteil der Fall ist. Die Entfernung zwischen Spieler und Ball ist hier also größer und erfordert einen stärkeren Neigungswinkel des Schlägers. Während auf Beton sowohl L- als auch T-förmige Schläger problemlos gehandhabt werden können, ist ein Bespielen der Eternitbahnen mit steilwinkeligen T-Schlägern äußerst ungünstig.

Technik

Von grundlegender Bedeutung sind Schlaghaltung und Schlagstellung.

Beide den Schläger führende Hände sollen am Griff eine geschlossene Einheit bilden. Sie müssen also dicht beieinander am Schläger liegen. Rechtshänder umfassen den Schläger so, daß die linke Hand am oberen Ende des Schaftes liegt, die rechte als „Führhand“ unmittelbar darunter. Bei Linkshändern ist dies umgekehrt.

Dabei müssen die Hände den Schaft fest umgreifen, ohne aber zu verkrampfen. Ob dabei Daumen und Zeigefinger um den Schläger gekrümmt bleiben (Faustgriff) oder die Zeigefinger seitlich am Schlägerschaft entlangliegen (Zeigefingergriff) ist die Sache des Ausprobierens.

Zwar begegnet man auf den Minigolfanlagen oft den exotischten Schlagstellungen, doch sind die nicht unbedingt nachahmenswert. Allerdings läßt sich aufgrund des Verbotes, Eternitbahnen zu betreten, die vorgeschriebene Schlagstellung auf Beton leichter einhalten.

Haltung des Schlägers

Schlagstellung

Für den Geradschlag wie für den Bandenschlag gilt folgende Grundregel: Ball und Füße bilden ein etwa gleichwinkeliges Dreieck. Beide Füße stehen parallel zur Schlagrichtung.

Spielregeln

AktionBeschreibung
Allgemeines:Minigolf wird mit Ball und Schläger auf einem Minigolfsportplatz gespielt. Zweck dieses Spieles ist es, den Ball mit möglichst wenigen Schlägen vom Abschlag ins Ziel zu bringen.
Ballwahl/Schlag:Für das Spiel an einer Bahn ist pro Spieler jeweils nur ein Ball zugelassen.

Ein Ball, der beim Bespielen einer Bahn so stark beschädigt wird, dass er nach Ansicht eines Schiedsrichters nicht ordnungsgemäß weitergespielt werden kann, oder der an einer Bahn verlorengeht (und nicht innerhalb 5 Minuten gefunden wird), wird unter Anrechnung eines Zusatzpunktes durch einen anderen Ball ersetzt. Der neue Schlag ist vom letzten Ruhepunkt des beschädigten bzw. vermissten Balles auszuführen.

Zur Vorbereitung des Schlages ist der Ball mit der Hand auf das Spielfeld zu legen. Ausnahmen sind nur Körperbehinderten oder Spielern mit Ausnahmegenehmigung (Gesundheitsgründe) gestattet. Spielerinnen/Spieler der Seniorenklasse I und II ist es freigestellt, den Ball mit der Hand oder Schläger auf das Spielfeld zu legen.
Der im Spiel befindliche Ball darf nur durch einen Schlag mit dem Schläger fortbewegt werden. Er darf nur aus der Ruhestellung gespielt und vom Schläger nur im Moment des Schlages berührt werden.

Vor jedem Schlag ist Schlagstellung einzunehmen. Der Schläger ist von beiden Händen zu führen (Ausnahme: Armbehinderte).
Ein Schlag ist ausgeführt, wenn der Ball bei Schlagbereitschaft den Schläger berührt und dadurch in Bewegung versetzt wird.
Schläge sind zu werten, wenn der Ball im Spiel ist. Absichtsloses Berühren des Balles ohne eindeutige Schlagbereitschaft gilt nicht als Schlag.
Schlagbereitschaft:Schlagbereitschaft liegt vor, wenn der Spieler nach Ausrichten des Schlägers diesen vom Ball zur Ausführung des Schlages wegführt. Auch das evtl. Hin- und Herbewegen des Schlägers danach gilt als Schlagbereitschaft.
Ball im Spiel:Ein Ball befindet sich im Spiel,

1. wenn er durch einen Schlag vom Auflagepunkt der Abschlagsmarkierung in Bewegung gesetzt wird und auf dem Weg zur Grenzlinie bzw. Hindernis ist oder
2. nach korrekter Überwindung der Grenzlinie, wenn er sich innerhalb des Spielfeldes, aber außerhalb des Zieles befindet
Punkte:Jeder Schlag zählt als Punkt. Hat der Ball nach 6 Punkten das Ziel nicht erreicht, ist ein Zusatzpunkt anzurechnen. Die Höchstpunktzahl an einer Bahn ist 7 (Ausnahme: Strafpunkte).
Spielreihenfolge und Bespielen einer Bahn: Die Bahnen sind in jedem Durchgang in der Reihenfolge 1-18 zu bespielen.
Eine Bahn darf bespielt werden, wenn der Vorspieler sein Spiel an der Bahn beendet und sie verlassen hat.
Bei Gruppenspiel muss jede Bahn während eines Durchganges stets in der gleichen Reihenfolge bespielt werden (Ausnahme: Stechen). Eine neue Bahn darf erst bespielt werden, wenn der letzte Spieler der betreffenden Spielergruppe sein Spiel an der vorhergehenden Bahn beendet hat.
Abschlag und Ablegen:An jeder Bahn ist der Ball zu Beginn des Spiels, oder wenn er die Grenzlinie nicht oder nicht korrekt überwunden hat, von der Abschlagmarkierung zu spielen. An Bahnen ohne Hindernisaufbauten ist er auch dann von der Abschlagmarkierung zu spielen, wenn er dahinter zurückgelaufen ist. In allen anderen Fällen ist er unter Berücksichtigung der folgenden Bestimmungen von dort weiterzuspielen, wo er zur Ruhe gekommen ist.

Verlässt der im Spiel befindliche Ball nach korrekter Überwindung der Grenzlinie die Bahn, wird er dort wieder eingelegt, wo er sie verlassen hat.
Überwindet der im Spiel befindliche Ball ein etwa vorhandenes zweites oder drittes Hindernis auf einem nicht vorgesehenen Weg, wird er dort vor dem Hindernis wieder eingesetzt, wo er seinen korrekten Lauf beendet hat.

Bleibt ein im Spiel befindlicher Ball an einem Hindernis oder der Bahnbegrenzung liegen, so dar er nur mit der Hand rechtwinklig abgelegt werden, soweit dies zur Vorbereitung eines neuen Schlages dient, und zwar von einem Hindernis in Spielrichtung bis zu 30 cm, in allen anderen Fällen bis zu 20 cm Abstand.

Ist der im Spiel befindliche Ball in einem Hindernisaufbau liegengeblieben so muss er in die Richtung abgelegt werden, aus der er gekommen ist.Läuft ein im Spiel befindlicher Ball hinter die Grenzlinie zurück und kommt dort zur Ruhe gilt:

- Bei Bahnen mit Hindernisaufbauten ist der Ball, ggf. unter Beachtung der Ablegerichtlinien, von dort weiterzuspielen, wo er die Grenzlinie passiert hat.
- Bei Bahnen ohne Hindernisaufbauten ist der Ball, ggf. unter Beachtung der Ablegerichtlinien, von dort weiterzuspielen, wo er zur Ruhe gekommen ist.
- Der Liegepunkt eines abgelegten bzw. versetzten Balles darf vor dem Schlag nicht nochmal verändert werden.
- Ist eine Bahn nur von der Abschlagmarkierung spielbar, ist jeder Schlag von dort auszuführen.
- Der Ball muss mit seinem Auflagepunkt die Markierung noch berühren.
Hindernisse:Hindernisse müssen auf dem vorgeschriebenen Weg überwunden werden. Ein Hindernis ist überwunden, wenn der Ball die Grenzlinie mit seinem Auflagepunkt berührt oder berührt hat.
Ziel:Das Ziel ist erreicht, wenn der Ball darin zur Ruhe gekommen ist.
Ende des Spiels:Das Spiel an einer Bahn ist beendet, wenn entweder das Ziel erreicht ist, oder bereits 6 Punkte notiert sind.
Lauf des Balles:Ein Spieler darf den auf der Bahn liegenden und im Spiel befindlichen Ball mit der Hand nur unter Kontrolle seiner Mitspieler oder des Bahnrichters berühren. Soll er zum Reinigen aufgenommen werden, ist seine Lage vorher eindeutig zu markieren.

Für die Sauberkeit ist jeder Spieler selbst verantwortlich. Zufällige Behinderungen dürfen nicht beseitigt werden, solange sich der im Spiel befindliche Ball in Bewegung befindet.

Der Lauf eines im Spiel befindlichen Balles darf nach dem Schlag weder durch den Spieler noch durch eine andere Person absichtlich beeinflusst werden (Windabschirmung außerhalb der Bahn ist erlaubt).

Wird der Lauf eines im Spiel befindlichen Balles durch äußere Einwirkung (kein Witterungseinfluss) beeinflusst, so ist ohne Bevorzugung oder Benachteiligung des Spielers durch ein Mitglied des Schiedsgerichts ein neuer Schlag festzusetzen.

1. Geschah die äußere Einwirkung vor überwinden der Grenzlinie, hat der neue Schlag vom Abschlag als Wiederholung zu erfolgen, also keine Anrechnung eines Punktes.

2. Bei Beeinflussung hinter der Grenzlinie auf dem Weg zum Ziel gilt allgemein: neuer Schlag von einem Punkt im Zielkreis, kein Wiederholungsschlag. Alle Schläge sind als Punkte anzurechnen.

Hat der im Spiel befindliche Ball eindeutig geruht, und wird er danach durch äußere Einwirkung wieder in Bewegung gesetzt, muss er auf den Ruhepunkt zurückgelegt werden.
Betreten der Bahn:Eine Bahn darf grundsätzlich nicht betreten werden, solange sich der im Spiel befindliche Ball bewegt. Sonst darf eine Bahn betreten werden, wenn es zugelassen ist.

Miniaturgolfbahnen dürfen prinzipiell nicht betreten werden.
Strafen:Strafen gegen Regelverstöße sind in einem gesonderten Reglement erfasst.

Den Bahnenplan mit Ballempfehlung haben wir dir zum Download kostenfrei eingestellt.